Der Heagarty-Clan trifft sich zu der Beerdigung von Liam, einem der 12 Geschwister. Seine kaum ein Jahr jüngere Schwester Veronica muss seinen Leichnam von England nach Irland überführen und verliert sich in bitteren Erinnerungen an ihre Kindheit. Sie erzählt von den Eltern, ihrer Großmutter mütterlicherseits, in deren Haus einmal etwas passierte, das Liam vielleicht zu dem Säufer und Chaoten gemacht hat, der er am Schluss war. Dabei kommt sie auch ihren eigenen Unzulänglichkeiten und Ängsten sehr nah.

Ich wurde auf dies Buch durch ein Bücherjournal aufmerksam, nur durch einen einzigen Satz, der mir sagte, dass ich es unbedingt lesen musste. Es hat sich gelohnt. Enrights Stil ist ein Wahnsinn roh, wütend und gleichzeitig erdrückend echt und eindringlich. Die Geschichte ist mal melancholisch, auch mal humorvoll, doch die Stimmung ist überwiegend pessimistisch. Trotzdem ein rundherum empfehlenswertes Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte. Die Tatsache, wie sie Atmosphäre und selbst kleinste Gesten beschreibt, ist brillant, selbst wenn die Erzählerin nur vermutet.
Wirklich lohnenswert.