Literarisches Werk
Übersicht
Originalsprache | : | Niederländisch |
Stichwort | : | Kunstmärchen |
Umfang | : | ca. 138 Seiten |
Thema | : | Entführung, Schneekönigin, Liebespaar |
Ort | : | Niederlande |
Verlag | : | Suhrkamp Verlag |
Kurzbeschreibung
»In den niederländischen Bergen« ist ein Märchen von Cees Nooteboom. 1984 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
Mitmachen / Fehler gefunden
Gern kannst Du bei Kritikatur mitmachen. Als kultureller Verein, Verlag, Buchhandlung oder als Nutzer angemeldet, bieten sich Dir vielfältige Möglichkeiten, sich zu präsentieren.Auf dieser Seite befindet sich eine falsche Angabe oder es fehlt Information. Gib uns Bescheid, um hier nachzubessern.
Figuren
Alfonso Tiburon de Mendoza, Erzähler und Straßenbauinspektor
Kai, Artist
Lucia, Artistin
Es wird die Geschichte des Akrobatenpaars Kai und Lucia erzählt, welche gemeinsam das vollkommene Glück und die vollendete Schönheit sind. Sie leben in den nördlichen Niederlanden, den Niederlanden, welche sich bis in den Süden Europas erstrecken. Ihre Kunst ist es, die Gedanken des Anderen vor Publikum in der Manege lesen zu können. Doch diese Kunst findet in der schnellen Medienwelt zunehmend kein Publikum mehr. Kai und Lucia werden von ihrem Manager in den armen Süden, in die niederländischen Berge abgeschoben. Der Süden ist das Gegenteil von Schönheit und Glück. Dort wird Kai von der "Schneekönigin" fortgeführt und findet sich in einem entlegenen Schloss wieder. Lucia begibt sich auf die Suche nach ihrem Kai.
Das Gastmahl
Kai und Lucia - vollkommenes Glück und vollendete Schönheit.
Liebe ist die Suche, die Sehnsucht, nach der verlorenen Hälfte, sagt Platon. Und damit nimmt Nooteboom seine Suche auf.
Cees Nooteboom bettet seine Gedanken zu Schönheit, Liebe und Glück in eine bekannte Geschichte, die der Schneekönigin, ein. Doch lässt er diese nicht wie Andersen stringent verlaufen, sondern nimmt den Leser mit auf eine "kurvenreiche Reise". Eine Reise, welche nur von einem Straßenbauinspektor, Tiburon, erzählt werden kann, denn dieser weiß, dass Straßenbau und Geschichtenschreiben übereinstimmend sind. "Irgendwo muss man schließlich ankommen."
Tiburon unterbricht mit seinen Gedanken ständig die Geschichte, welche er weder als Roman, noch als Mythos, noch Erzählung oder Märchen verstanden haben will und eröffnet eine zweite Handlungsebene. Er mischt sich ein, entschuldigt sich dafür und macht es doch fortwährend wieder. Was von alledem ist Geschichte, wer ist der Autor, wer ist der Leser, was ist Wirklichkeit und was Fiktion?
Mit diesen Fragen vermischt Nooteboom, auf seiner Suche nach Antworten, Philosophie und Literatur auf wunderbare Weise.
Zum Finale sitzen Kundera, Platon, d`Ors, Andersen und Tiburon zusammen in einem Klassenraum. Kundera, in Gedanken bei Tomas und Teresa aus der "unerträglichen Leichtigkeit des Seins" und der Frage, was wäre, wenn Tomas die platonische Frau fände, was wäre dann mit Teresa. Andersen ist mit der Erzählstruktur der Geschichte Tiburons beschäftigt, d`Ors analysiert Platons Leben und die daraus erwachsenen Aussagen seines Mythos und Platon denkt über die Wirklichkeit nach. Platon behauptet: "Die Wirklichkeit sei nur ein Schatten".
Tiburon nutzt diese Schwäche der Wirklichkeit aus und widerlegt sie träumend.
Liebe ist die Suche, die Sehnsucht, nach der verlorenen Hälfte, sagt Platon. Und damit nimmt Nooteboom seine Suche auf.
Cees Nooteboom bettet seine Gedanken zu Schönheit, Liebe und Glück in eine bekannte Geschichte, die der Schneekönigin, ein. Doch lässt er diese nicht wie Andersen stringent verlaufen, sondern nimmt den Leser mit auf eine "kurvenreiche Reise". Eine Reise, welche nur von einem Straßenbauinspektor, Tiburon, erzählt werden kann, denn dieser weiß, dass Straßenbau und Geschichtenschreiben übereinstimmend sind. "Irgendwo muss man schließlich ankommen."
Tiburon unterbricht mit seinen Gedanken ständig die Geschichte, welche er weder als Roman, noch als Mythos, noch Erzählung oder Märchen verstanden haben will und eröffnet eine zweite Handlungsebene. Er mischt sich ein, entschuldigt sich dafür und macht es doch fortwährend wieder. Was von alledem ist Geschichte, wer ist der Autor, wer ist der Leser, was ist Wirklichkeit und was Fiktion?
Mit diesen Fragen vermischt Nooteboom, auf seiner Suche nach Antworten, Philosophie und Literatur auf wunderbare Weise.
Zum Finale sitzen Kundera, Platon, d`Ors, Andersen und Tiburon zusammen in einem Klassenraum. Kundera, in Gedanken bei Tomas und Teresa aus der "unerträglichen Leichtigkeit des Seins" und der Frage, was wäre, wenn Tomas die platonische Frau fände, was wäre dann mit Teresa. Andersen ist mit der Erzählstruktur der Geschichte Tiburons beschäftigt, d`Ors analysiert Platons Leben und die daraus erwachsenen Aussagen seines Mythos und Platon denkt über die Wirklichkeit nach. Platon behauptet: "Die Wirklichkeit sei nur ein Schatten".
Tiburon nutzt diese Schwäche der Wirklichkeit aus und widerlegt sie träumend.
Kurzkritiken












Ein kleiner Roman mit einem Hauch von einem Kunstmärchen, eine literarische Reise, eine Reise in die niederländischen Berge.
Übersetzung
Rosemarie Still, Winnie Gebhardt-Gayler (1987)
Weiteres
1985 Multatuli-Preis
Ausgaben
lieferbare Ausgaben
In den niederländischen Bergen
(Cees Nooteboom)
(Cees Nooteboom)
Suhrkamp Verlag, 1993, 145 S., 9783518387535
Linktipp: »Kunstmärchen« als Stichwort haben auch
- Die Nachtigall und die Rose (Oscar Wilde)
- Der kleine Häwelmann (Theodor Storm)
- Die Regentrude (Theodor Storm)
- Undine (Friedrich de la Motte Fouqué)
- Die Prinzessin auf der Erbse (Hans Christian Andersen)