Erinnerungen eines Butlers
´Stevens` dient bereits mehr als 35 Jahre als Butler in ´Darlington Hall`, wo schon sein Vater im Dienst von Lord Darlington stand. Als ihm eines Tages der neue Eigentümer, ein Amerikaner, den Vorschlag macht, während seiner Abwesenheit den Wagen zu nehmen und den Westen Englands zu bereisen, macht er sich voller Vorfreude auf den Weg. Um gleich das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, beabsichtigt er, bei dieser Gelegenheit die ehemalige Wirtschafterin von Darlington Hall, Miss Kenton, die vor Jahren geheiratet und das Haus verlassen hatte, an ihrem jetzigen Wohnort in Little Compton aufzusuchen, um sie, die sich inzwischen von ihrem Mann getrennt zu haben scheint, wegen personeller Engpässe zur Rückkehr in ihre frühere Stellung zu bewegen.
Auf der mehrere Tage dauernden Fahrt trifft Stevens anlässlich seiner Übernachtungen und infolge so manchen Missgeschicks – sei es, dass der Motor des Wagens wegen zu niedrigem Wasserstand im Kühler zu überhitzen droht oder weil ihm das Benzin ausgeht – mit den unterschiedlichsten Leuten zusammen, die ihn zurückdenken lassen.
Allein und ohne seine täglichen Pflichten hängt er unterwegs seinen Erinnerungen nach, macht sich Gedanken über seine Stellung und über seinen Berufsstand, und stellt sich die Frage, was einen großen Butler überhaupt ausmacht (?). Dabei ergeht er sich in der Betrachtung dieses und jenes zurückliegenden Ereignisses in Darlington Hall: denkt an eine 1923 von seiner Lordschaft einberufene Konferenz einflussreicher Persönlichkeiten, die zum Ziel hatte, die nach Ende des 1. Weltkriegs Deutschland auferlegten Reparationszahlungen auf ein vernünftiges Maß zurückzunehmen, erinnert sich der 1932 erfolgten voreiligen Entlassung von zwei jüdischen Hausmädchen, wird Zeuge, wie Lord Darlington Mitte der dreißiger Jahre mehr und mehr dem deutschen nationalsozialistischen Gedankengut verfällt und erfährt schließlich, dass dieser, sozusagen als nützliche Schachfigur des Dritten Reiches, sogar dem Premierminister geraten haben soll, Hitler in Berlin einen Besuch abzustatten, was dann seinen Niedergang eingeleitet hatte.
Eingebettet in all diese Erinnerungen ist Stevens Verhältnis zu Miss Kenton, jetzt Mrs. Benn. Als er sie dann in Little Compton trifft, kommen beide zu der Erkenntnis, ihre gegenseitige Zuneigung zu spät erkannt zu haben. Ein auf der Rückreise nach Darlington Hall zufällig getroffener Butler-Kollege rät ihm, eine positive Einstellung zu gewinnen und zu versuchen, aus dem, was vom Tage übrigbleibt, das Beste zu machen.