Literarisches Werk
Übersicht
Name einer Übersetzung | : | Gefährliche Geliebte |
Originalsprache | : | Japanisch |
Stichwort | : | Ich-Perspektive |
besprochen | : | Das Literarische Quartett |
Umfang | : | ca. 234 Seiten |
Thema | : | Liebe |
Ort | : | Japan, Tokio |
Besondere Liste | : | Das Buch der 1000 Bücher |
Verlag | : | btb Verlag, DuMont Buchverlag |
Kurzbeschreibung
»Südlich der Grenze, westlich der Sonne« ist ein Roman von Haruki Murakami. 1992 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Charakteristik / 2 Einschätzungen
Anspruch Wissen |
5 4 |
Liebe Humor |
5 1 |
Erotik Spannung |
4 5 |
Unterhaltung Transzendenz |
4 1 |
Macht der Sehnsucht
Hajime wächst als Einzelkind in den 1950er Jahren in einer Wohnviertel der Mittelschicht auf. In der Schule git es nur noch ein weiteres Einzelkind, die durch Kinderlähmung hinkende Shimamoto. Schnell freundet er sich mit ihr an, sie verstehen sich gut, verbringen viel Zeit miteinander und hören oft gemeinsam Musik. Im Alter von zwölf zieht Hajime mit seiner Familie um, der Kontakt zu Shimamoto bricht bald darauf ab. Sie bleibt ein Sehnsuchtsmensch.
Hajime sammelt später seine ersten zarten sexuellen Erfahrungen mit der Klassenkameradin Izumi. Zum ersten Geschlechtsverkehr kommt es dagegen mit Izumis Cousine. Als Izumi von dem Verhältnis erfährt, trennt sie sich sofort von Hajime. Dieser Betrug belastet Hajime nachhaltig, obwohl er für Izumi keine große Liebe empfindet.
Nach vier Jahren Literaturstudium arbeitet Hajime unmotiviert und unerfüllt als Lektor in einem Schulbuchverlag. Sein Leben plätschert ohne besondere Ereignisse dahin. Einmal folgt er einer Frau, die Ähnlichkeit mit Shimamoto hat, ohne mit ihr ins Gespräch zu kommen. Von einem Fremden wird er unter Androhung schwerster Konsequenzen gewarnt der Frau näherzukommen, 100.000 Yen in einem Umschlag sollen ihn zudem davon abhalten.
Als Dreißigjähriger heiratet Hajimi die fünf Jahre jüngere Yukiko. Ihr mit nicht immer sauberen Geschäftsmethoden im Baugewerbe reich gewordener Vater ermöglicht Hajime das Eröffnen einer Jazzbar, die so erfolgreich ist, dass er bald darauf eine zweite betreibt. Das Paar bekommt zwei Töchter, alles scheint in Ordnung.
Eines Tages wird Hajime in einer Zeitschrift porträtiert, woraufhin viele alte Bekannte sich seiner erinnern und ihn in der Bar besuchen. Einen Monat nach Erscheinen des Artikels, 25 Jahre nach ihrer letzten Begegnung sitzt Shimamoto in der Bar. Hajime ist ganz angetan von ihrer Schönheit und ihrem Zauber, seine Welt gerät ins Wanken.
Hajime sammelt später seine ersten zarten sexuellen Erfahrungen mit der Klassenkameradin Izumi. Zum ersten Geschlechtsverkehr kommt es dagegen mit Izumis Cousine. Als Izumi von dem Verhältnis erfährt, trennt sie sich sofort von Hajime. Dieser Betrug belastet Hajime nachhaltig, obwohl er für Izumi keine große Liebe empfindet.
Nach vier Jahren Literaturstudium arbeitet Hajime unmotiviert und unerfüllt als Lektor in einem Schulbuchverlag. Sein Leben plätschert ohne besondere Ereignisse dahin. Einmal folgt er einer Frau, die Ähnlichkeit mit Shimamoto hat, ohne mit ihr ins Gespräch zu kommen. Von einem Fremden wird er unter Androhung schwerster Konsequenzen gewarnt der Frau näherzukommen, 100.000 Yen in einem Umschlag sollen ihn zudem davon abhalten.
Als Dreißigjähriger heiratet Hajimi die fünf Jahre jüngere Yukiko. Ihr mit nicht immer sauberen Geschäftsmethoden im Baugewerbe reich gewordener Vater ermöglicht Hajime das Eröffnen einer Jazzbar, die so erfolgreich ist, dass er bald darauf eine zweite betreibt. Das Paar bekommt zwei Töchter, alles scheint in Ordnung.
Eines Tages wird Hajime in einer Zeitschrift porträtiert, woraufhin viele alte Bekannte sich seiner erinnern und ihn in der Bar besuchen. Einen Monat nach Erscheinen des Artikels, 25 Jahre nach ihrer letzten Begegnung sitzt Shimamoto in der Bar. Hajime ist ganz angetan von ihrer Schönheit und ihrem Zauber, seine Welt gerät ins Wanken.
Der Roman überraschte mich zunächst mit einer äußerst schlichten Sprache. Die Kinderwelt des Protagonisten ist aufs einfachste geschildert, dabei gut nachvollziehbar und konturiert. Auffallend war bald die Abfolge des Erzählten. Ohne Abschweife folgt man rasch und konzentriert der Entwicklung des Protagonisten bis zu seinem Erwachsenenzeitalter. Man hat ein gutes Bild von einem Menschen ohne Ballast vor sich. Im weiteren Verlauf und im Nachhall des Buches beeindruckt der Text dann vor allem mit seiner klaren Komposition. Sorgsam sind alle Erzählteile geordnet, die Kindheit weist voraus auf die Erfahrungen des Älteren und umgekehrt, der Einbruch der Sehnsuchtsgeliebten ist zart im Kind beschlossen. Geradezu poetisch vermag es dann der Autor die Begegnung des Mannes Hajime mit seiner Kindheitsgefährtin in der Schwebe der unerfüllten Liebe und zugleich auf der Grenze zwischen Wirklichkeit und Wunsch zu halten, wobei sich das Gewicht mehr und mehr von der Wirklichkeit zum Wunsch verschiebt. Wohlgeraten ist ebenso der Verzicht auf ein Ende mit Schrecken. Die Rückkehr zur Ehefrau ist behutsam und reflexiv, wobei die Frau im Roman erst als volle Person in Erscheinung tritt und so auch von Hajime voller wahrgenommen wird.
Murakami zeigt sich in dem Roman als Meister der Liebesgeschichte, in typisch japanischer Ruhe fließt der Text wie ein stilles und immer kräftiger werdendes gehaltvolles Wasser im Leser mit Sensor für solche Stimmungsliteratur.
Murakami zeigt sich in dem Roman als Meister der Liebesgeschichte, in typisch japanischer Ruhe fließt der Text wie ein stilles und immer kräftiger werdendes gehaltvolles Wasser im Leser mit Sensor für solche Stimmungsliteratur.
Kurzkritiken
Oft ist es so, dass einem Geschichten genau zur richtigen Zeit über den Weg laufen. M trifft mit seiner Art Geschichten zu erzählen wohl den Geschmack der Zeit, meinen auf jeden Fall.
Vertonungen
Sendungen
Übersetzung
Giovanni Bandini, Ditte Bandini (2000) (Aus dem Englischen)
Ursula Gräfe (Südlich der Grenze, westlich der Sonne) (2013)
Ausgaben
lieferbare Ausgaben
Südlich der Grenze, westlich der Sonne
(Haruki Murakami)
(Haruki Murakami)
DuMont Buchverlag, 2013, 224 S., 9783832197070
nicht mehr lieferbar
Linktipp: »Ich-Perspektive« als Stichwort haben auch
- Der große Gatsby (F. Scott Fitzgerald)
- Moby Dick (Herman Melville)
- Der Aufenthalt (Hermann Kant)
- Spätestens im November (Hans Erich Nossack)
- Top Job (Jason Starr)