Literarisches Werk


Texte

Texte

-Schimpfen / Beobachtungen eines Unsichtbaren-

Peter Meilchen

 



Übersicht


Originalsprache : Deutsch

Kurzbeschreibung


»Texte« ist eine Erzählung von Peter Meilchen. 2007 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.

Mitmachen / Fehler gefundenGern kannst Du bei Kritikatur mitmachen. Als kultureller Verein, Verlag, Buchhandlung oder als Nutzer angemeldet, bieten sich Dir vielfältige Möglichkeiten, sich zu präsentieren.

Auf dieser Seite befindet sich eine falsche Angabe oder es fehlt Information. Gib uns Bescheid, um hier nachzubessern.


Über das Erzählen
Peter Meilchens Kunst ist die literarische Negativ– und Doppelbelichtung. Gestochen scharf wirken seine imaginären Erinnerungsbilder aus Linz am Rhein, doch pulst in ihnen auch der Schrecken. Seine skeptisch–ironische Weltsicht einerseits, sein poetisches Engagement anderseits bringen viele Werke hervor, die verschiedene Positionen beziehen. Sowohl als bildender Künstler, wie auch als Autor ist Peter Meilchen ein Beobachtungsvirtuose, der viele Preziosen zu bieten hat, Wahrnehmungen, die vielleicht nicht unbedingt lebenswichtig sind, aber gerade in ihrer Fokussierung des Nebensächlichen dem Leser Aha–Erlebnisse und Wiedererkennungseffekte verschaffen. Er nimmt sich und seinen Figuren kein Blatt vor den Mund, die Brutalitäten in Wort und Bild können uneingeschränkt defilieren. Auch das gehört spätestens seit Rabelais zur Lust am Grotesken, dieses destruktiv–schöpferische Sich–gehen–Lassen, die verbale Ausschweifung. Reich an Adjektiven, an Partizipien und an sich windenden, immer in neue Ecken spähenden Sätzen sind diese ausgefeilten Stücke. Vor allem Farbeindrücke nehmen darin breiten Raum ein. Zwischen Schwarz und Grün bewegt sich eine »Beobachtung eines Unsichtbaren«. Die Rückkehr ins Rheinland steht bei »Schimpfen« im Zeichen von Gelbtönen, die so schnell vom Satt–Schönen ins Erdige umschlagen. Und natürlich geht es bei »Texte«, die so intensiv und bilderreich das Ineinandergreifen von gegenwärtigen und vergangenen Sinneswahrnehmungen ausleuchtet, auch um die Augenblicke, da das Wahrnehmen in das Verlangen umschlägt, das Wahrgenommene schreibend zu fixieren. Peter Meilchen porträtiert in seinem Werk eine untergehende Welt – und überwand sie. Opulenz, Würde und Gesellschaftsanalyse verbindet er wie kein anderer. Wer von seinem Leben erzählt, erzählt immer eine Erfolgsgeschichte. Wer erzählt, lebt. Schon das ist ein Triumph. Wer erzählt, ist der geworden, der erzählen kann. Wer erzählt, ist nicht allein. Er gehört in eine Welt, die seine Welt geworden ist. Ganz auf die Ablagerungen der eigenen Biographie setzend und ohne Attitüde benennt Peter Meilchen so die Quelle seiner reichen und doch nie vagen »Texte«. Das Raffinement der Überraschung besteht bei Peter Meilchen in der Handhabung letzter Sätze zunächst anschaulich–deskriptiver Textstücke, die sogar durch Trivialismen den Leser noch mehr jeder Erwartung aufs Außerordentliche entwöhnen. „Man muß Geschichten hören. Es ist angenehm und macht einen manchmal besser“, heißt es im »Mahabharata«. Seitdem hat sich viel geändert, aber wenig getan, deshalb kann das Erzählen auch nicht aufhören.



Kurzkritiken


     
anspruchsvoll, originell


Weiteres


Eine Hörprobe der »Texte«. findet sich unter: www.hoerspielprojekt.de


Linktipp: »2007« als Erscheinungsjahr haben auch