Übersicht
Verlag | : | Edition fünf (Verlag) |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 26. 08. 2019 |
Seiten | : | 128 |
Einband | : | Gebunden |
Höhe | : | 190 mm |
Breite | : | 127 mm |
ISBN | : | 9783982069227 |
Nachwort | : | Nicole Seifert |
Enthaltene Werke
Autor | Text | Übersetzung | |||||
Mona Høvring | Weil Venus bei meiner Geburt ein Alpenveilchen streifte | Ebba D. Drolshagen |
Stichworte aus dem enthaltenen Werk
Thema | : | Eigenständigkeit, Familie, Gefühlsverwirrungen, Homosexualität, Identität, Schwestern, Sexualität, Weiblichkeit |
Ort | : | Norwegen, Sanatorium |
Stichworte im VLB | : | Eigenständigkeit, Familie, Gefühlsverwirrungen, Homosexualität, Hövring, Identität, Kritikerprisen, Norwegen, Sanatorium, Schwestern, Sexualität, Weiblichkeit |
Autorinformation
Mona Høvring, geboren 1962 in Norwegen, vielgerühmt für ihr Sprachtalent, ist Lyrikerin und Romanautorin zugleich. Zu ihren literarischen Vorbildern zählen Stefan Zweig, Natalie Sarraute und Clarice Lispector. »Weil Venus bei meiner Geburt ein Alpenveilchen streifte« (»Fordi Venus passerte en alpeviol den dagen jeg blei født«) ist ihr vierter Roman. Schon ihr Erstling von 2004, das erst jüngst auf Deutsch bei edition fünf erschienene »Was helfen könnte«, stieß auf begeisterte Resonanz. Für ihr Gesamtwerk erhielt Mona Høvring 2012 den Språklig samlings litteraturpris. »Weil Venus bei meiner Geburt ein Alpenveilchen streifte« wurde mit dem renommierten Kritikerprisen 2018 für den besten norwegischen Roman des Jahres ausgezeichnet.
Produktinformation
Ausgezeichnet mit dem wichtigsten norwegischen Literaturpreis Kritikerprisen 2018
Zwei Schwestern: Ella und Martha, Anfang zwanzig. Sie sind im Abstand von nur einem Jahr am gleichen Tag geboren, fast wie Zwillinge und doch so unterschiedlich wie zwei Seiten einer Medaille – die dunkle, grüblerische Ella, die Ältere, und die helle, nicht fassbare, impulsive Martha. Gemeinsam fahren sie in ein Sanatorium mitten in den winterlichen norwegischen Bergen, das in der kalten, kahlen, weißen Landschaft »seine Schwingen über dem steilen Berghang ausbreitet«. Hier soll Martha sich von einem Nervenzusammenbruch erholen. In der Abgeschiedenheit, dem aus der Zeit gefallenen Schwebezustand sind die Schwestern mit ihren Gefühlen konfrontiert, ihrer bis zu Marthas Heirat symbiotischen Beziehung und dem Drang, eigene Wege zu gehen. Als beide sich für die androgyne Rezeptionistin des Sanatoriums zu interessieren beginnen, führt das zu weiteren Spannungen und fordert Entscheidungen. In einer ebenso einfachen wie kraftvollen Sprache erzählt Mona Høvring die Geschichte von Ella und Martha und der Kraft, die aus der Suche nach der eigenen Identität entsteht. Ein Buch über Jungsein, Bindungen und Eigenständigkeit, erotische Erkundungen, Gefühlsverwirrungen und vor allem über innere Freiheit.
Leseprobe
Diese Geschichte beginnt damit, dass meine Schwester und ich spätnachmittags in einem Bergdorf ankamen. Es war Winter. Der Zug hielt an einem Bahnhof, der ebenso schlummerte wie schwebte und sich in stolzer Höhe über dem Meer darzubieten schien.
Meine Schwester ließ nicht die geringste Absicht erkennen, beim Heraustragen der Koffer mit zuzupacken. Sie blieb völlig teilnahmslos auf dem Bahnsteig stehen, während der Schaffner mir mit unserem schweren Gepäck half. Fast hätte ich erklärt, dass sie krank, dass sie gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden sei, beschränkte mich aber darauf, ihm die Hand zu schütteln und zu sagen, dass ich seine Fürsorge zu schätzen wisse. Bevor er auf seiner Trillerpfeife pfiff und wieder einstieg, zwinkerte er mir zu und wünschte mir alles Gute. Aus Mitleid? Hatte er etwas erfasst, das ich nicht erfasste, etwas gesehen, das ich nicht sah?